Blog | Eine Erfolgsgeschichte

15.05.2017
Eine Gruppe von Frauen steht vor zwei Tafeln. Drei von ihnen hocken vor den dahinter stehenden Frauen.

31 Frauen starteten mit hoher Motivation und Lernbereitschaft in den 12-wöchigen Kurs inklusive Einzelcoaching.

Das Erfolgsprojekt "Arbeitsmarktorientierung für qualifizierte Migrantinnen" (AMOM) wurde für den MigAward 2017 in der Kategorie Arbeit & Wirtschaft nominiert.

Ziel von AMOM war es, Migrantinnen mit guten Deutschkenntnissen und abgeschlossener Ausbildung den Berufseinstieg in Österreich zu erleichtern. Eine der erfolgreichen Frauen ist die 41-jährige Laura Lizeth Lopez de la Torre, die bereits mit einem Doktor der Materialphysik nach Österreich kam. Sie lernte durch das Projekt ihre Stärken besser kennen und entschied sich für ein neues Studium.

Oft haben auch hochqualifizierte Migrant*innen Schwierigkeiten am österreichischen Arbeitsmarkt einzusteigen. Der Fokus von AMOM lag darauf, den Frauen die notwendigen Kenntnisse über Schul- und Bildungslandschaft sowie über den Arbeitsmarkt in Österreich zu vermitteln. "Neben der Verbesserung der Deutschkenntnisse und der Auffrischung des EDV-Know-hows war es wesentlich, gemeinsam mit den Frauen zu klären, welche Kompetenzen, Erfahrungen und Ausbildungen sie auf dem österreichischen Arbeitsmarkt einbringen können und welche Schritte notwendig sind bzw. welche Weiterbildungen es noch braucht, damit sie in ihrem Beruf arbeiten können", erläutert Manuela Vollmann. Generell hält die Geschäftsführerin von ABZ*AUSTRIA fest: "Wir müssen den Fokus weg von den sogenannten ‚Defiziten‘ hin zu den Potenzialen der Zuwander*nnen setzen. Viele Migrant*innen sind sehr gut ausgebildet, bringen vielfältige berufliche Erfahrungen sowie sprachliche und persönliche Kompetenzen mit. Wenn wir uns darauf konzentrieren, entsteht ein Mehrwert für die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Menschen."

Kompetenzen erkennen und beruflich durchstarten

Eine der Teilnehmerinnen war die 41-jährige Laura Lizeth Lopez de la Torre. Die gebürtige Mexikanerin hat bereits einen Doktor der Materialphysik erworben und ist seit sechs Jahren in Österreich. In dieser Zeit war sie bereits als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Gerne würde sie weiter in der Wissenschaft bleiben, gleichzeitig wurde durch den Kurs ein zweiter Berufswunsch herausgearbeitet. Frau Lopez de la Torre besucht mittlerweile die FH-Technikum, es fehlt ihr nur noch ein Semester für den Abschluss als Digitalmanagerin. "Durch die neue Ausbildung eröffnen sich mir, in Kombination mit den schon erworbenen Kenntnissen, neue berufliche Möglichkeiten", ist sich Lopez de la Torre sicher. Digital Marketing Management, Digital Consulting oder auch Webdesign sind mögliche neue Tätigkeitsfelder.

Erfolgsgeschichte AMOM

31 Frauen starteten mit hoher Motivation und Lernbereitschaft in den 12-wöchigen Kurs inklusive Einzelcoaching. Insgesamt waren 19 unterschiedliche Nationen vertreten. 11 Frauen konnten bereits einen Universitätsschluss vorweisen, wobei die Bandbreite dieser Abschlüsse von persischer Literaturwissenschaft über Materialphysik bis hin zu Ackerbau reichte. "Keine der Frauen hat den Kurs abgebrochen", freut sich Vollmann. Sie resümiert: "Drei Monate nach Kursende zeigt die erfreuliche Bilanz, dass bereits 10 Frauen eine Arbeit aufgenommen haben, 14 Frauen befanden sich zum Stichtag noch in einer Aus- und Weiterbildung, das entspricht einer Erfolgsquote von 77 Prozent. Von drei absolvierten Arbeitstrainings erhielten zwei Frauen bereits ein weiterführendes Jobangebot." Nach drei Durchgängen endete das Projekt leider im September 2016.

Im Video spricht Geschäftsführerin Manuela Vollmann mit Projektleiterin Martina Hochreiter über die Erfolgsgeschichte AMOM und Laura Lizeth Lopez de la Torre erzählt von ihren Erfahrungen mit dem Projekt: