Blog | Betriebslogistik: Liebe auf den 2. Blick

23.01.2024
Jasmin Mock bei ihrer Arbeit vor dem Laptop

Jasmin Mock liebt ihren neuen Job. Foto: Kelog Logistik

Mit Mitte 30 startete Jasmin Mock noch mal durch: Sie machte den Lehrabschluss zur Betriebslogistiker*in und wurde von ihrer Ausbildungsfirma, der Firma Kelog Logistik GmbH, übernommen.

Jasmin Mock wollte nach 16 Jahren im Lager eines Kaufhauses nie mehr im Lager arbeiten, doch zwei Jahre später absolvierte sie ihre Lehrabschlussprüfung als Betriebslogistiker*in. Wie kam es dazu?

Es war eine lustige Geschichte, sagt Mock lächelnd. Der Stress bei ihrer letzten Tätigkeit und das Pendeln nach Wien kosteten ihr wertvolle Lebenszeit. Das wollte sie ändern. Im FiT-Zentrum Weinviertel erarbeitete sie zuerst andere Berufe, bevor sie sich auf die Betriebslogistik einließ. Berufe wie Sportadministrator*in, Tapezierer*in und Dekorateur*in, Beschriftungsdesigner*in und Werbetechniker*in waren zu Beginn der FiT-Perspektivenerweiterung ihr Ziel. Doch erkannte Jasmin Mock bereits bei den Recherchen, dass diese in ihrem Wohnbezirk schwer zu realisieren sind. Ihre Case Managerin des FiT-Zentrum Weinviertels, Grit Geldner behielt den Beruf der Betriebslogistiker*in auf Mocks Berufsliste, drängte sie aber nicht, diesen genauer auszuarbeiten.

Mock durfte sich auch in der Werkstatt ausprobieren, um weitere handwerkliche Berufe in Betracht zu ziehen. Vor dem FiT-Programm glaubte Jasmin Mock, dass Handwerk nicht ihr Thema ist. Sie wurde eines Besseren belehrt und lernte mit Holz und Metall zu arbeiten. Christa Leutgeb, die Werkstatttrainer*in im FiT-Zentrum Weinviertel, unterstützte jede neue Idee von Jasmin Mock, so wurde aus ihr eine leidenschaftliche Heimwerker*in.  Freunde und Bekannte erfreuen sich über wunderschöne, individuelle Dekorationen aus Holz für Hochzeiten, Taufen und Geburtstage. Handwerk ist nicht ihr Beruf geworden, aber Mock nutzt diese für sie meditativen Tätigkeiten als Ausgleich zum Alltag.

Jasmin Mock bei ihrer Arbeit im Lager.

Am Beruf der Betriebslogistiker*in gefällt Jasmin Mock vor allem die Abwechslung in unterschiedlichen Abteilungen arbeiten zu können, die Aufgabenvielfalt und dass sie sowohl selbstständig als auch im Team arbeiten kann. Foto: Kelog Logistik

Leidenschaft für den Beruf

Beruflich ging es jedoch wieder erwarten doch wieder ins Lager. „So wirklich überzeugt, dass ich jetzt doch wieder diesen Beruf ausübe, hat mich Oliver Eichinger von der Firma Kelog Logistik GmbH“, erzählt Mock. Er hat sie über Birgit Fornaroli, von der Punktgenauen Qualifizierung, eingeladen, vorbeizukommen und sich alles in der Firma anzusehen. Jasmin Mock war so beeindruckt, dass Eichinger mit allen Mitarbeiter*innen per Du ist und sich sehr viel Zeit für sie nahm, um ihr den gesamten Betrieb zu zeigen, dass sie in dieser Firma ein vierwöchiges Praktikum absolvierte. Nach dem Praktikum war ihr und der Firma Kelog Logistik GmbH klar, dass sie die Ausbildung zur Betriebslogistiker*in absolvieren wird. 

„Meine Familie und Freunde standen von Anfang an hinter mir“, erzählt Mock. „Es hatten alle einen großen Respekt, dass ich das in meinem Alter noch einmal mache, denn mit Mitte 30 denkt doch keiner mehr daran einen Lehrberuf zu erlernen“, schmunzelt Mock.

Ohne die Unterstützung ihres Freundes hätte sie die Ausbildung nicht gemacht. Diese finanzielle Herausforderung hätte Mock allein nicht geschafft. 
Das AMS Niederösterreich hat sie sowohl vor als auch während der Ausbildung immer unterstützt, wofür sie sehr dankbar war. Dass sie als eine der wenigen am Tag der mündlichen Lehrabschlussprüfungen diese beim 1. Antritt bewältigt hat, konnte sie lange nicht realisieren. Acht Personen vor ihr hatten die Prüfung nicht bestanden – das verunsicherte Mock. Sie hat aber mit Leidenschaft für den Beruf und mit ausführlichen Antworten, das Prüfungsgremium von sich überzeugen können: Dieses war begeistert von Mocks Lehrabschlussprüfung. In halber Lehrzeit die Ausbildung zu absolvieren und auch noch den eigenen Haushalt und die Familie zu managen war eine Herausforderung, aber Mock hat diese bewältigt. Vor dem Termin der Lehrabschlussprüfung hätte sie sich mehr Zeit zum Lernen gewünscht, diese hat sie sich dann selbst organisiert, in dem sie sich noch Erholungstage aufsparte, um diese zur Prüfungsvorbereitung zu nutzen.

Jasmin Mock bei ihrer Arbeit im Lager.

Ihre Firma spielt für Jasmin Mock bei der Freude an der Arbeit eine große Rolle – hier hat sie richtig Glück gehabt. Foto: Kelog Logistik

"Wie eine große Familie"

Was ihr heute am Beruf der Betriebslogistiker*in so gefällt? Mock nennt die Abwechslung in unterschiedlichen Abteilungen arbeiten zu können, die Aufgabenvielfalt und dass sie sowohl selbstständig als auch im Team arbeiten kann. Das Be- und Entladen von LKWs sowie das Kommissionieren machen ihr viel Spaß. Sie sitzt nicht gerne am Schreibtisch, die Abwechslung von körperlicher und geistiger Arbeit sind für Mock eine ideale Mischung in ihrem Berufsleben. 

Auch die Firma spielt für sie bei der Freude an der Arbeit eine große Rolle – hier hat Mock richtig Glück gehabt. Die Hilfsbereitschaft ihrer Kolleg*innen, immer eine Ansprechperson zu haben, die Möglichkeiten für ihre berufliche Zukunft und die Teamarbeit, die von der Firma stark gefördert wird, haben Jasmin Mock vom ersten Tag an beeindruckt. „Ich fühle mich bei der Firma Kelog wohl und gut aufgehoben, es ist wie in einer großen Familie“, schwärmt Mock. „Für mich wäre es natürlich ein Wunsch, weiterhin ein Teil dieses Teams bleiben zu dürfen“, ergänzt Mock. Seit ihrer Lehrabschlussprüfung ist Jasmin Mock bei der Firma Kelog Logistik GmbH angestellt.

Was Mock über das FiT-Zentrum Weinviertel sagen kann: „Auf jeden Fall ausprobieren“, meint sie. „Beim FiT können Sie in jeden Beruf mal rein schnuppern für den Sie sich schon immer interessiert haben und sich vielleicht nicht getraut haben, oder sich vorstellen können den zu erlernen“. Die Betreuer*innen helfen sowohl den richtigen Beruf zu finden als auch eine Firma, in der interessierte Frauen im Rahmen des FiT-Programms schnuppern können.
„Das ist das Schöne an dem Programm, man ist nicht allein. Es ist immer jemand da, der einem mit Rat und Tat zur Seite steht“, beendet Jasmin Mock das Interview.

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