Blog | Bautechnikerin bei den ÖBB: Mit Zielstrebigkeit zum Erfolg

09.12.2022
Porträtfoto Vanessa Markart

Vanessa Markart: „Die einzige Person, bei der es wichtig ist, dass sie ein Leben lang an einen glaubt, ist man selber“

Was passiert, wenn man sich nicht unterkriegen lässt und seine Träume nicht aus den Augen verliert, das beweist Vanessa Markart. Bei der ÖBB Infrastruktur hat die Anfang Zwanzigjährige ihren Traumberuf im Bereich Streckenmanagement und Anlagenentwicklung gefunden. „Ich bin sehr stolz darauf, was ich bis dato mit meinen jungen Jahren geschafft habe, und bin froh, dass ich jetzt stehe, wo ich stehe.“ Der Weg war nicht immer einfach, aber sie ist überzeugt: Es ist wichtig nicht den Kopf in den Sand zu stecken. Mit ihrer Geschichte hat sie das vorgelebt.

„Ich wollte etwas Handfestes haben, wo ich auch eine Chance und sichere Aussichten habe“

Vanessa Markart steht gerade am Anfang ihrer Karriere bei der ÖBB Infrastruktur im Technikmanagement im Bereich Bautechnik. Dass sie in die Technik gehen will, war ihr dabei schon früh bewusst. „Ich weiß, seit ich elf Jahre alt bin, dass ich irgendwas im Bauwesen machen möchte. Mich fasziniert, was da alles zusammenspielt“, führt sie ihre Begeisterung aus, die man in jedem Wort spürt. Dementsprechend zielstrebig hat sie ihren Plan verfolgt und 2019 die HTL Innsbruck mit Spezialisierung in Tiefbau und Infrastrukturwesen abgeschlossen. Nach ihren folgenden ersten beruflichen Erfahrungen im Feld bei verschiedenen privaten Unternehmen kam jedoch auch der Realitätscheck: Nicht nur, weil sie eine Frau ist, sondern auch wegen ihres Alters wurde sie in der Branche oft unterschätzt, wie sie berichtet. „Ich hab gewusst, dass es nicht leicht wird als Frau im Bauwesen. Dass es aber so schwierig sein wird und ich nicht mal die Sachen machen darf, für die ich ausgebildet bin, damit habe ich nicht gerechnet“, erinnert sie sich an den Start ins Berufsleben und führt weiter aus: „Wenn der erste Job nicht passt, heißt es nicht, dass nicht ein anderer passen wird. Es muss einem gut gehen mit dem, was man tut – das ist das Wichtigste.“ Sie beschloss daher, ihre Karriere in die Hand zu nehmen und sich bei der ÖBB Infrastruktur zu bewerben. 

„Es ist wichtig für die Arbeit zu brennen“

Seit März 2022 ist sie nun als Technikerin im Bereich Streckenmanagement und Anlagenentwicklung tätig und absolviert bis Ende des Jahres noch einen Kurs in St. Pölten. Ab 2023 startet sie voll in ihrer Anstellung durch. In der Praxis ist sie dann für Instandhaltungsprojekte und Tragwerkneubauten und -umbauten zuständig., Dabei organisiert  sie den Umbau in Stationen und Bahnhöfen, um diese stets auf dem aktuellen Stand der Technik zu halten. Die große Herausforderung dabei ist, dass die Baustelle den laufenden Betrieb so wenig wie möglich stören darf. Ihre Aufgabe , den Umbau so sicher und effizient wie möglich zu planen, führt sie mit Begeisterung aus. Viel Verantwortung, vor der die junge Frau aber nicht zurückschreckt. Im Gegenteil, sie blickt voller Vorfreude auf die Zeit, die auf sie wartet: „Ich freue mich, dass ich selbstständig meine Baustellen abwickeln und organisieren kann. Es ist viel Verantwortung und ich habe definitiv Respekt davor“, führt sie schmunzelnd aus. Besonders freut sie sich darauf, dass sie vor Ort auf den Baustellen unterwegs sein und den Prozess von der Planung bis zur Umsetzung begleiten kann. Welche Eigenschaften sie als essenziell für ihren Bereich erachtet? Die Antwort kommt prompt: „Als Frau musst du ein gewisses Durchsetzungsvermögen haben. Du musst teamfähig sein und besonders wenn du Entscheidungen triffst, musst du schauen, dass die Zusammenarbeit auf Augenhöhe passiert.“

„Ich freue mich aufs Arbeiten und das hab ich noch nie sagen können, seit ich ins Berufsleben gestartet bin“

Andere Frauen ermutigt sie, auch den Schritt in einen technischen Beruf zu wagen und sich nicht unterkriegen zu lassen. „Wenn jemand in die Technik gehen will, sollte er das wirklich versuchen. Nur wenn man es versucht, weiß man, ob es was für einen ist. Es ist nicht einfach, aber man darf nicht den Kopf in den Sand stecken. Es gibt noch viele Menschen in der Branche, die denken, Frauen gehören hinter den Herd, aber wir leben heute in einer anderen Zeit und das werden sie einfach auch akzeptieren müssen.“ Vanessa Markart lebt es vor und kommt ins Schwärmen über ihren Arbeitgeber. „Im Vergleich zu den anderen Arbeitgebern, die ich gehabt habe, sind die ÖBB das toleranteste Unternehmen und das am meisten Wert auf Gleichberechtigung legt. Das kann ich so unterschreiben.“  Man glaubt Vanessa Markart also sofort, wenn sie betont, dass die Entscheidung, sich zu bewerben, die beste ihres Lebens war.